Abschlussbericht der Taskforce on Scaling Voluntary Carbon Markets
28. Januar 2021CO2-Ausgleich und Klimaneutralität sind wichtige Elemente auf dem Weg hin zu Net Zero
Am 27. Januar legte die Taskforce on Scaling Voluntary Carbon Markets (TSVCM) ihren Abschlussbericht vor. Als Mitglied der Beratungsgruppe war ClimatePartner aktiv daran beteiligt, Grundlagen für einen zukünftigen freiwilligen Emissionshandel zu definieren und Leitlinien für Unternehmen und Märkte zu schaffen.
Die Taskforce und die dazugehörige Beratungsgruppe setzen sich aus Vertretern von mehr als 90 Unternehmen und Organisationen verschiedenster Bereiche zusammen, darunter Projektentwickler und -lieferanten, Einkäufer, Finanzinstitute und weitere Dienstleister. Die Gruppe wurde von Mark Carney, UN-Sondergesandter für Klimaschutz, im Vorfeld des Weltklimagipfels COP26 initiiert. Ihr Ziel ist es, den Markt rund um den freiwilligen Emissionshandel weiter auszubauen und somit zur Erreichung der im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Klimaziele beizutragen.
Der freiwillige Emissionshandel kann ein entscheidendes Instrument zur Begrenzung der globalen Erwärmung sein. Um sie auf 1,5 °C zu begrenzen, müssen die Emissionen bis 2050 auf Nettonull reduziert werden. Damit dies erreicht werden kann, ist die Vergrößerung des Marktvolumens bis zum Jahr 2030 um das 15 bis 20fache notwendig.
Rahmen und Sicherheit für Projekte rund um den Klimaschutz
Die Empfehlungen des nun vorgestellten Berichts sind vor allem an den privaten Sektor, also an Unternehmen und Investoren gerichtet. Sie wurden von aktuellen als auch von möglichen zukünftigen Marktteilnehmern entwickelt, um sicherzustellen, dass dieser Markt die Bedürfnisse seiner Teilnehmer erfüllen kann, ohne die Wirksamkeit der angestrebten Dekarbonisierung zu gefährden. Zu seinen Kernaussagen gehören diese Feststellungen:
- Das Prinzip des CO2-Ausgleichs zur Erreichung von Klimaneutralität hat auf dem Weg hin zu Net Zero eine zentrale Aufgabe. Es spielt zusammen mit der Reduktion und dem Abbau von CO2-Emissionen eine wichtige ergänzende Rolle, um Klimaschutzmaßnahmen zu beschleunigen.
- Die Taskforce erwartet von einem gestärkten und etablierten CO2-Markt, dass er Finanzmittel für Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern mobilisieren wird, was ebenfalls als zentraler Punkt zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels im Pariser Klimaabkommen genannt ist.
- Bei den Plänen zur Dekarbonisierung ihres Betriebs und der Wertschöpfungsketten in Einklang mit den Science based targets sollten Unternehmen ihre Verpflichtungen, detaillierte Umstellungspläne und jährliche Fortschritte offenlegen. Grundlage hierfür wird eine regelmäßige Bilanzierung des entsprechenden CO2-Fußabdrucks sein, die zudem den Ausgangspunkt für weitere Maßnahmen und Vorhaben bildet.
Der Bericht baut auf einem früheren Konsultationspapier auf, in das das Feedback von mehr als 160 Teilnehmern eingeflossen ist. Er skizziert einen Fahrplan für das Wachstum und den Ausbau des freiwilligen Emissionshandels, um die zunehmende Nachfrage am Markt beantworten zu können.
Dr. Sascha Lafeld, Head of Carbon Offset & Green Energy Services bei ClimatePartner, begrüßt die Veröffentlichung des Berichtes: „Durch die Arbeit der Taskforce und den Abschlussbericht bekommt die Projektarbeit rund um Klimaschutz und Emissionsausgleich einen wichtigen Rahmen, der zudem mehr Sicherheit und bessere Planbarkeit mit sich bringt. Genau diese Faktoren sind zentral, damit noch mehr Projekte initiiert werden können und mit ihrer klaren Klimaschutzwirkung und sozialem Mehrwert zur Erreichung der Pariser Klimaziele beitragen.“