Faktencheck zu den Klimaschutzprojekten in Guanaré und Kumasi
Umfassende Informationen, Daten und Quellen über die Klimaschutzprojekte in Guanaré (Uruguay) und Kumasi (Ghana).
(Stand: 09. August 2022)
In dem Maße, wie Klimaschutz an Relevanz und Bedeutung in der Öffentlichkeit gewinnt, nehmen auch Medienberichte und die Diskussion über Klimaneutralität und Klimaschutzprojekte zu. Als einer der Marktführer im Bereich internationaler Klimaschutz begrüßen wir konstruktive Diskussionen. Allerdings wehren wir uns gegen Fehlberichterstattung – denn dafür ist das Engagement für Klima und Nachhaltigkeit viel zu wichtig.
Die von der Organisation foodwatch und der Sendung ZDF frontal am 21.06.2022 angeführten Kritikpunkte an den zertifizierten Klimaschutzprojekten in Uruguay und Ghana sind in weiten Teilen falsch, tendenziös, irreführend und widerlegbar.
Das Statement der global führenden Institution für die Herausgabe von Qualitätsstandards für Klimaschutzprojekte VERRA fasst diese Sichtweise wie folgt zusammen:
“In seiner Folge vom 21. Juni verzerrt der ZDF frontal Bericht grundlegend die Rolle der CO2-Finanzierung bei der nachhaltigen Landbewirtschaftung und untergräbt damit die Bemühungen zur Bewältigung der Klimaherausforderung. Die verzerrte Berichterstattung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass zwei Aktivisten im Beitrag zu Wort kommen, deren Äußerungen und Meinungen im klaren Gegensatz zur großen Mehrheit aller Wissenschaftler und wissenschaftlichen Beweise stehen. Der Meinung von Wenigen einen derart großen Raum zu geben, untergräbt das Vertrauen in die Klimawissenschaft und verzögert die laufenden Bemühungen im Klimaschutz bereits seit Jahrzehnten.”
Die Fakten im Schnell-Überblick
- CO2-Ausgleich erfolgt stets ausschließlich über internationale und zertifizierte Klimaschutzprojekte. Regionales Zusatzengagement, zum Beispiel über Baumpflanzungen in Deutschland, ist stets ein wünschenswertes, aber rein zusätzliches Engagement, für das es grundsätzlich keine Zertifikate gibt.
- Das Aufforstungsprojekt in Guanaré (Uruguay) erfüllt den international anerkannten VCS Standard sowie zusätzlich den FSC-Standard für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Als solches wird Guanaré regelmäßig durch den akkreditierten, neutralen Prüfer SCS Global Services überprüft und überwacht. Die Reports und Ergebnisse bestätigen nachweislich die Zusätzlichkeit und die Wirksamkeit der Maßnahmen, auch durch die Pflanzung von Eukalyptus. Eukalyptus ist sehr effizient in der Aufnahme von CO2 und der Produktion von Sauerstoff, da diese Pflanzen eine höhere Wachstumskapazität und dichte Holzeigenschaften haben. Zudem eignet er sich für die im Projekt vorgesehene nachhaltige Holzproduktion.
- Das Kochofen-Projekt in Kumasi (Ghana) ist im international anerkannten Gold Standard registriert. Das Projekt hat zum Ziel, erschwingliche und effiziente Kochöfen zur Verfügung zu stellen. Diese dienen als Ersatz für die bisherigen, traditionellen Kochöfen, bei denen erneuerbare Biomasse (v.a. Holz) verbrannt wird. Gasöfen sind aus guten Gründen nicht Teil des Projektdesigns: Gas ist für die einkommensschwachen Haushalte zu teuer und in den ländlichen Regionen Ghanas kaum verbreitet.
- Der Monitoringplan des Kochofen-Projektes in Kumasi (Ghana) schreibt vor, dass jeder direkt verkaufte Ofen anhand seiner eindeutigen ID vom Hersteller bis zum Benutzer zurückverfolgt wird. Dies erfolgt nachweislich, wie dem Prüfbericht der unabhängigen Auditoren Earthood Services Private Limited zu entnehmen ist. Als Zielgruppen werden sowohl einzelne Haushalte wie auch Gemeinden und Kleinunternehmer erfasst, die mehrere Kochöfen beziehen. Über Gemeinden und Kleinunternehmer können stets auch die einzelnen Haushalte zurückverfolgt werden.
Alvaro Perez del Castillo, Ingenieur für Agroforstwirtschaft und Managing Director Carbosur, erklärt die Zusätzlichkeit des Projekts in Guanaré:
Alvaro Perez del Castillo klärt zum ökologischen und wirtschaftlichen Zweck des Projekts auf:
Alvaro Perez del Castillo gibt Einblicke dazu, was mit dem geernteten Holz geschieht:
Dan Guapura, General Manager Agroempresa Forestal erläutert, wie die Holzproduktion den FSC-Standards entspricht:
Dan Guapura erklärt die Hintergründe zum Besuch des ZDF in Guanaré:
Alvaro Perez del Castillo erläutert die Wichtigkeit der Projektunterstützung durch internationale Unternehmen:
José Zarazola, Forstarbeiter bei Agroempresa Forestal, erkärt, wie die lokale Bevölkerung und die Arbeitnehmer von dem Projekt profitieren: