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Der Global Stocktake – Gamechanger für die COP28? 

30. November 2023
Digitale Weltkugel mit einem steigenden Kurs-Graphen

Der Global Stocktake – Gamechanger für die COP28? 

Der Global Stocktake (GST), die erste globale Bestandsaufnahme der Vereinten Nationen, soll einen ehrlichen Blick auf den Zustand unseres Planeten werfen – und damit vielleicht zum Wendepunkt im Klimaschutz werden. Der Kontrollmechanismus wurde im Pariser Abkommen vereinbart und liefert Informationen und wenn nötig Impulse, um den Kurs zu korrigieren. Ein transparenter Prozess, um den Status Quo in den weltweiten Klimaschutzmaßnahmen aufzuzeigen. Der erste GST hat auf der COP26 in Glasgow begonnen und wird erstmalig auf der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) abgeschlossen.  

Offizieller Monitoring-Mechanismus  

Der Global Stocktake soll ab jetzt alle fünf Jahre aufgestellt werden, um immer zwei Jahre vor der Neuvorlage der nationalen Klimaziele (NDCs, engl.: Nationally Determined Contributions) Orientierung zu geben. Das heißt, er bildet aktuell die Grundlage für die nationalen Klimapläne, die 2025 fällig werden.  

Im Pariser Abkommen von 2015 hatten die Staaten versprochen, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius, idealerweise auf 1,5 Grad Celsius, zu halten. Es gilt als wichtigster Durchbruch in den internationalen Klimaverhandlungen der vergangenen Jahre.   

Wie weit hat Paris uns gebracht? Nicht sehr weit bisher. Das zumindest sagt der Global Stocktake, der eine wichtige Verhandlungsgrundlage bei der COP bildet. Der Report umfasst 46 Seiten, seine Sprache ist nüchtern, die Botschaft klar: Wir sind zu langsam. Eine Einsparlücke von 20 bis 24 Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalent bis 2030 verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, etwas zu tun. Die globalen Emissionen entsprechen nicht im Ansatz den Zielen des Paris-Abkommens.  

Mehr Geschwindigkeit im Klimaschutz notwendig

Salopp formuliert, Paris war im Prinzip schonmal super, aber jetzt brauchen wir Dubai und den GST. Denn, so die Worte des Uno-Generalsekretärs António Guterres: „Unser Planet befindet sich immer noch in der Notaufnahme.” Der GST ist für die COP28 so wichtig, weil er uns sagt, wo wir stehen und welche Schlüsse wir daraus ziehen können – und müssen. Er ist Teil des Abkommens, dem alle 195 Vertragsstaaten von Paris zugestimmt haben. Er kann nicht einfach vom Verhandlungstisch gewischt werden. Der GST könnte zum „Gamechanger“ werden. Vorausgesetzt, die Regierungen spielen ernsthaft mit und einigen sich über konkrete Verbindlichkeiten, wie ein Ausstiegsdatum aus den fossilen Energien und Ausbauziele für erneuerbare Energien.  

Rigoroser Ansatz erforderlich  

Das Papier betont, dass eine radikale Dekarbonisierung aller Wirtschaftssektoren notwendig ist und fordert eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 43 Prozent bis 2030. Der Ausbau erneuerbarer Energien und der Verzicht auf fossile Brennstoffe werden als zentrale Elemente hervorgehoben. Auch Finanzflüsse und notwenige Unterstützungsleistungen sind Thema. Worauf der GST verzichtet: So genanntes naming and shaming, also Schuldzuweisungen an einzelne Länder.   

„Der in diesem Jahr von der UN-Klimakommission veröffentlichte Global Stocktake Report zeigt deutlich, wo der Fortschritt zu langsam ist.  Aber er zeigt auch die große Bandbreite an Instrumenten und Lösungen auf, die von den Ländern entwickelt wurden. Milliarden von Menschen erwarten, dass ihre Regierungen diesen Werkzeugkasten jetzt auch in die Hand nehmen und einsetzen“, so Simon Stiell, Leiter des UN-Klimasekretariats in einer Pressemitteilung vom 14. November 2023.  

 

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