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Was ist Entwaldung?
Entwaldung bezeichnet die absichtliche Rodung von Waldflächen, um Platz für landwirtschaftliche Nutzung, Viehweiden oder die Gewinnung von Holz zu schaffen. Global betrachtet, betrifft Entwaldung heute hauptsächliche Regenwälder in tropischen Regionen, wo sie verheerende Auswirkungen hat. Hauptursachen für die Entwaldung sind hier Holzernte, die Schaffung von Weideflächen sowie Plantagen für Palmöl und Kautschuk.
Weltweit ist die Abholzung der Tropenwälder für etwa 20 % der jährlichen globalen Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlich. Daher liegt in der Reduzierung der Abholzung ein enormes Potenzial zur Minderung von Treibhausgasemissionen und zur Bekämpfung des Klimawandels.
Folgen von Entwaldung
Wälder spielen eine entscheidende Rolle im Kohlenstoffkreislauf, indem sie CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und durch Photosynthese in Biomasse umwandeln. Durch Abholzung wird eine große Menge Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre freigesetzt, wodurch Wälder von Kohlenstoffsenken (Reservoirs, die CO2 absorbieren und speichern) zu CO2-Quellen werden.
Zusätzlich beeinflusst die Entwaldung den Wasserkreislauf erheblich. Ohne Bäume, die Feuchtigkeit regulieren, steigt das Risiko von Erosion und Überschwemmungen. Zudem leben die meisten Tier- und Pflanzenarten der Erde in Wäldern. Ihre Zerstörung führt zu einem dramatischen Verlust an Biodiversität und dem Aussterben vieler Arten.
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Ursachen für Entwaldung
Die Hauptursachen der Entwaldung sind:
Rohstoffinteressen: Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Flächen, Bergbaugebiete oder für Öl- und Gasförderung.
Waldbrände: Zunehmend durch den Klimawandel verursachte Brände, die die Regeneration der Wälder erschweren.
Landwirtschaftliche Umwandlung: Rodung oder Brandrodung für den kurzfristigen Anbau von Nutzpflanzen.
Urbanisierung: Zunehmende Flächeninanspruchnahme durch städtische Entwicklung.
Forstwirtschaft: Obwohl die Forstwirtschaft die Hauptursache für die Entwaldung ist, wurden in jüngster Zeit Zertifizierungsmechanismen entwickelt, um sicherzustellen, dass die Ernte und Wiederaufforstung von Bäumen langfristig nachhaltig ist und soziale und ökologische Vorteile bietet.
Diese Ursachen sind in der Praxis unterschiedlich zu bewerten. So konzentriert sich die Urbanisierung beispielsweise nur auf einen Bruchteil der Wälder, während die anderen vier Aspekte etwa gleich hohe Entwaldungsraten aufweisen.
Berechnung der Entwaldungsraten
Bevor mögliche Lösungen erwogen werden, kommt es darauf an, die weltweiten Emissionsraten im Zusammenhang mit der Entwaldung genau zu berechnen. Auf der COP28 hat die EU zum Beispiel Beobachtungsstellen für Entwaldung und Waldschädigung eingerichtet, um die Wälder und die Herstellung von Holzprodukten zu überwachen. Technologische Fortschritte und Methoden zur Berechnung sind vorhanden, jedoch stehen politischen und finanziellen Hindernissen im Weg.
Zur Schätzung von Treibhausgasemissionen durch Entwaldung sind zwei Messungen erforderlich: die Veränderung der Waldbedeckungsrate und der CO2-Bestand. Waldbedeckung bezieht sich auf die Anzahl der Bäume, die den Boden bedecken, gemessen in Hektar. Der CO2-Bestand misst das CO2 in einem definierten Gebiet in Tonnen CO2 pro Hektar.
Entwaldung eindämmen
Der Voluntary Carbon Market (VCM) bietet Unternehmen eine effektive Möglichkeit, Klimaschutzprojekte zu finanzieren. Dies ist besonders wichtig, um bestehende Wälder wirtschaftlich attraktiver zu machen als entwaldete Flächen. Schutz und Wiederherstellung sollten ein Gegenargument sein für Industriezweige und Praktiken, die zur Entwaldung beitragen und für die die meisten Subventionen bereitgestellt werden.
Die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte, die am 30. Dezember 2024 in Kraft tritt, stellt sicher, dass Produkte wie Holz und Palmöl, die auf den EU-Markt gelangen, nicht aus kürzlich entwaldeten Flächen stammen.
Angesichts des weltweit steigenden Holzverbrauchs sind Forstwirtschaftsprojekte zur Wiederaufforstung und zum Schutz der Wälder unerlässlich.Der REDD+-Mechanismus (Reducing Emissions from Deforestation and forest Degradation) der Vereinten Nationen fördert die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften in den Waldschutz. Durch solche Maßnahmen können verifizierte Emissionsreduktionen erzielt und verkauft werden. Dies generiert Einnahmen, die in langfristige Waldbewirtschaftungsmechanismen und -ressourcen investiert werden. Solche naturbasierten Lösungen bringen positive soziale Vorteile für die lokalen Gemeinschaften und helfen dabei, eine der größten Kohlenstoffsenken der Welt zu erhalten.
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