Nachhaltigkeit im Unternehmen (corporate sustainability)
Nachhaltigkeit im Unternehmen (corporate sustainability) - Definition
Nachhaltigkeit im Unternehmen bedeutet, dass Unternehmen sorgsam mit Rohstoffen umgehen, nachhaltig wirtschaften und faire Arbeitsbedingungen fördern.
Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen
Für eine Nachhaltigkeitsstrategie setzen sich Unternehmen ökologische, soziale und ökonomische Ziele. Das bezeichnet man als Nachhaltigkeitsdreieck.
Sie unterscheiden sich wie folgt:
- Ökologische Ziele: u.a. Reduktion von Treibhausgasemissionen, Schutz der Artenvielfalt, schonender Umgang mit Ressourcen
- Soziale Ziele: u.a. Gleichberechtigung, menschenwürdige Arbeitsbedingungen innerhalb der Lieferkette, Zufriedenheit der Mitarbeitenden
- Ökonomische Ziele: langfristig sinnvolles Wirtschaften, bei dem neben der Gewinnmaximierung auch das Wohl der Gesellschaft und der Umwelt im Fokus steht
Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs – Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN) bieten eine weitere Möglichkeit für Unternehmen, um Nachhaltigkeit zu fördern.
Neben der Zielsetzung legen Unternehmen in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie auch Maßnahmen fest, um diese Ziele zu erreichen. Wichtig dabei ist, dass die Nachhaltigkeitsthemen eng mit dem Kerngeschäft verzahnt werden. Die Fortschritte im Nachhaltigkeitsbereich hält ein Unternehmen transparent und nachvollziehbar in einem Nachhaltigkeitsbericht fest. Ab 2024 werden viele Unternehmen, die in der Europäischen Union tätig sind oder eine Tochtergesellschaft in der EU haben, unter der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet.
Maßnahmen für Nachhaltigkeit im Unternehmen
Der erste Schritt auf dem Weg zu einem ökologisch nachhaltigen Unternehmen ist die Berechnung des CO2-Fußabdrucks. Er bildet die Basis für das Setzen von Reduktionszielen und das Ableiten von Reduktionsmaßnahmen. Beispiele dafür sind Müll zu vermeiden oder zu reduzieren, von fossiler auf erneuerbare Energie zu wechseln, Geschäftsreisen zu vermeiden oder emissionsärmere Verkehrsmittel zu nutzen. Allerdings lassen sich nicht alle Maßnahmen so einfach umsetzen. Teilweise müssen Unternehmen Produktionsprozesse umstellen, um ihre ökologischen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Einige Ziele erfordern auch die Einbindung der Lieferkette.
Bei der sozialen Nachhaltigkeit geht es vor allem darum, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der UN liefern konkrete Maßnahmen dafür, wie zum Beispiel die Bekämpfung von Armut. Neben diesem Engagement können Unternehmen zur Gleichberechtigung beitragen, indem sie z.B. Kinderbetreuung anbieten und Diversität am Arbeitsplatz fördern.
Ökonomische Ziele werden durch die Maßnahmen zur Erreichung von ökologischen und sozialen Zielen erlangt. Nur wenn ein Unternehmen ökologisch und gleichzeitig sozial nachhaltig handelt, gelingt es ihm, auch ökonomisch nachhaltig zu wirtschaften.
Beispiele für Nachhaltigkeit im Unternehmen
Nachhaltigkeit im Unternehmen zu implementieren kann Unternehmen am Anfang überwältigen. Cosnova zeigt, wie das trotz vieler Herausforderungen gelingt. Das Unternehmen entwickelte im Jahr 2015 seine Nachhaltigkeitsstrategie, die cosnova seitdem weiterentwickelt. Der Fokus liegt dabei auf dem Klimaschutz. Unter Berücksichtigung der SBTi-Vorgaben hat cosnova eine umfassende Klimaschutzstrategie erarbeitet, mit der cosnova in den kommenden Jahren den eigenen CO2-Fußabdruck kontinuierlich verbessern wird. Ein weiteres Beispiel für eine gelungene Nachhaltigkeitsumsetzung im Unternehmen ist die apt Gruppe. Die aluminiumverarbeitende Unternehmensgruppe hat sich die Reduktion und Vermeidung von CO2 innerhalb einer Klimaschutzstrategie zum Ziel gesetzt. Mit Hilfe eines Emissionsreduktionsplans und Emissionsreduktionspfaden wird apt dieses Ziel erreichen.
Warum ist Nachhaltigkeit im Unternehmen wichtig?
Unternehmen haben eine große Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Diese Verantwortung wird auch als Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet. Der Druck auf Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften, ist hoch. Verbraucher:innen und Investoren erwarten von Unternehmen, dass sie sich im Bereich Nachhaltigkeit engagieren. Während Verbraucher:innen informierte Kaufentscheidungen treffen wollen, möchten Investoren ihr Investitionsrisiko minimieren. Alle Unternehmen, die unter die CSRD-Berichtspflicht fallen, müssen eine klimarelevante Risiko- und Chancenbewertung durchführen. Zusätzlich erlassen Politiker:innen auf der ganzen Welt Gesetze, die Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit (und der Berichterstattung dazu) verpflichten. Unternehmen ziehen allerdings auch viele Vorteile aus einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Sie erschließen neue, schnell wachsende nachhaltige Märkte, verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil oder senken ihre Kosten, indem sie weniger Energie für bestimmte Prozesse benötigen.
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