Voluntary Carbon Market (VCM) - freiwilliger CO2-Markt
Was ist der freiwillige CO2-Markt?
Der freiwillige CO2-Markt oder auch Voluntary Carbon Market (VCM) ist neben dem verpflichtenden CO2-Markt (Compliance Market) entstanden, um es Unternehmen und Privatpersonen zu ermöglichen, Verantwortung für ihre Emissionen zu übernehmen. Dies geschieht über die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzprojekten, indem verifizierte Emissionsreduktionen (VERs – Verified Emission Reductions) auf dem VCM gehandelt und erworben werden können. Das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC – United Nations Framework Convention on Climate Change) bildet die Grundlage für diese Form des freiwilligen CO2-Ausgleichs.
Wie funktioniert der freiwillige CO2-Markt?
Der Ausgleich von CO2-Emissionen basiert auf dem Verständnis, dass Treibhausgase wie CO2 gleichmäßig in der Atmosphäre verteilt werden, so dass ihre Konzentration überall auf der Welt ungefähr gleich ist. Daher ist es für die globale Treibhausgaskonzentration und den Treibhauseffekt irrelevant, wo auf der Erde Emissionen erzeugt, vermieden oder reduziert werden. Restemissionen können so durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten an einem anderen Standort ausgeglichen werden.
Um dies zu ermöglichen, müssen Aktivitäten zum CO2-Ausgleich quantifizierbar sein. Auf dem freiwilligen CO2-Markt werden verifizierte Emissionsreduktionen (VERs) gehandelt. Eine VER entspricht einer Tonne CO2 oder: 1 VER = 1 t CO2.
VERs werden von zertifizierten Klimaschutzprojekten ausgegeben, welche nach internationalen Standards geprüft und registriert werden. In den Registern der Standards des freiwilligen Markts, wie beispielsweise der Gold Standard (GS) oder der Verified Carbon Standard (VCS) von VERRA, werden die VERs mit einer eindeutigen ID verwaltet. Die Standards entwickeln seit ihrer Entstehung die angewandten Methoden für Klimaschutzprojekt-Technologien regelmäßig nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und unter Berücksichtigung von öffentlichen Kommentierungsphasen weiter.
Zudem müssen Klimaschutzprojekte immer die folgenden vier Hauptkriterien erfüllen: Zusätzlichkeit, Dauerhaftigkeit, keine Doppelzählungen und regelmäßige unabhängige Überprüfung durch Auditoren.
Wie groß ist der freiwillige CO2-Markt?
Auf dem freiwilligen CO2-Markt wurden bis Mai 2023 insgesamt etwa 1,8 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) reduziert. Dies entspricht laut dem GHG emissions of all world countries - 2022 Report der EU etwa den durchschnittlichen jährlichen Emissionen von Deutschland und Japan.
Was ist der Unterschied zum verpflichtenden CO2-Markt?
Neben dem freiwilligen gibt es noch den verpflichtenden CO2-Markt (Compliance Market). Verpflichtende Märkte für Emissionen oder Emissionsreduktionen werden durch internationale, regionale und nationale Institutionen geschaffen und verwaltet. Dazu gehört der Clean Development Mechanism (CDM). Er wurde im Jahr 2006 basierend auf dem Kyoto-Protokoll geschaffen und als Marktmechanismus entwickelt, um Treibhausgasemissionen auf nationaler Ebene zu reduzieren. Er war der erste globale Standard, der Emissionsreduktionen durch CERs (Certified Emission Reductions) quantifizierbar gemacht hat.
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