Unternehmen unterstützen den Wald
16. Oktober 2019Unternehmen unterstützen den Wald
Warum wir Bäume am Spitzingsee gepflanzt haben
Jetzt im Herbst ist der Wald besonders schön. Hier, oberhalb vom Spitzingsee im bayerischen Oberland, präsentiert er sich jahreszeitgemäß bunt: Buchen, Bergahorn in gelb und orange, dazwischen grüne Fichten.
Wir stehen vor einem steilen Hang am Ende des Valepptals, unsere Aufgabe: Tannen zwischen den aufgelockerten Baumbestand in den Boden zu pflanzen. Ein ganzer Anhänger voller Setzlinge parkt vor uns, Spaten und Arbeitshandschuhe für alle sowie seine drei Hunde hat Bernhard Reißner, Förster bei den Bayerischen Staatsforsten AöR, ebenfalls dabei. Wir helfen ihm, auf seiner Fläche einen gesunden Mischwald heranzuziehen. „Vier Baumarten wollen wir auf allen Waldflächen haben“, erklärt er. Dann müsste die Widerstandsfähigkeit groß genug sein. Vier, das sollen neben den Buchen, Bergahorn, Fichten ab heute auch Tannen sein.
Widerstandsfähige Tannen
Die heimischen Tannen sind echte Überlebenskünstler. „Es weiß noch niemand, wie das mit dem Klimawandel wird und was das wirklich für unsere Wälder bedeutet“, erklärt Reißner. Tannen bringen jedenfalls gute Voraussetzungen mit, denn sie wurzeln sehr tief, erreichen also mehr Nährstoffe in tieferen Bodenschichten. Sie sind deshalb auch sehr robust gegen den Wind, und sie können auch im Schatten wachsen. Deshalb schätzt er, dass 90 Prozent der Setzlinge die ersten zehn Jahre überleben.
Das ist Simon Tangerding, Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – LV Bayern e.V., besonders wichtig. „Denn ich habe ja ein Pflichtenheft mit ClimatePartner vereinbart“, betont er: „Die Bäume, die wir pflanzen, müssen eine reale Chance haben, hochzuwachsen.“ Die Setzlinge von heute werden den Wald in 20 Jahren ausmachen.
Mancherorts hat der Staat die Forstwirtschaft aufgegeben
Wie dramatisch die Lage für den deutschen Wald ist, könne man gar nicht genug betonen, erklärt Tangerding. „In den letzten beiden heißen Jahren wurden 200.000 Hektar massiv geschädigt – durch Borkenkäfer, Waldbrand, Trockenheit und Hitze.“ Wenn ähnliche Jahre folgen, seien die insgesamt 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland sehr gefährdet. Hier kommt der private Sektor ins Spiel. Denn die finanzielle Unterstützung, die Bund und Länder zu Verfügung stellen, reicht bei weitem nicht mehr aus, die Politik kann den Schutz der Wälder nicht mehr leisten. Mancherorts hat der Staat schon aufgegeben: weil der Holzmarkt längst zusammengebrochen ist, hat das Land Hessen die staatliche Forstwirtschaft eingestellt.
Umso dringender muss die Gesellschaft verstehen, wie wichtig eine Anpassung der Wälder an den Klimawandel ist und ihre Bedeutung erkennen. Dafür braucht es auch Unternehmen, die das unterstützen. Und genau deshalb sind wir heute hier: vier Kollegen von ClimatePartner und insgesamt sechs Vertreter unserer Kunden Total, UniCaps und Kaut-Bullinger. Alle haben das Projekt bereits vorher finanziell unterstützt und sind nun gekommen, um eigenhändig mitzuhelfen.
Wir haben sonniges Herbstwetter und die Stimmung ist gut. Nach einer kurzen Einweisung durch Bernhard Reißner verteilen wir uns im Hang und legen los. Bäume pflanzen ist tatsächlich nicht schwer, man braucht ein kleines Loch und muss die Wurzeln gut mit Erde bedecken, damit sie nicht austrocknen. Manchmal sind dem Spaten Wurzeln oder Steine im Weg, aber meist lässt sich die Erde einfach ausheben. Setzling rein, Erde drüber, andrücken, weiter. Nach knapp zwei Stunden haben wir 120 Tannen gepflanzt – und fühlen uns großartig.
Weitere Aktionen geplant
Mit dabei auch Moritz Lehmkuhl, ClimatePartner-Geschäftsführer. Auch er ist begeistert und inspiriert: „Das war heute erst der Anfang, wir werden auf jeden Fall mit vielen weiteren Kunden Bäume im Wald pflanzen. Mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bayern haben wir einen verlässlichen Partner an der Seite, der die gleichen Ziele wie wir verfolgt.“
Es ist weit mehr als eine symbolische Aktion gewesen. Das regionale Engagement ist zu einer ergänzenden Säule im ganzheitlichen Klimaschutz geworden, neben dem Berechnen, Vermeiden und Reduzieren und schließlich Ausgleichen von CO2-Emissionen.
Wenn Sie Interesse haben, mit Ihren Mitarbeitern oder Ihren Kunden zu einer Pflanzaktion mit uns in den Wald zu gehen, sprechen Sie uns an! Die nächsten Termine sind schon in Planung, wir geben sie in Kürze bekannt.