Klimaschutz an Bord
25. November 2022Oliver Heer Ocean Racing und ClimatePartner geben den Startschuss für eine klimaneutrale Segelkampagne. Das Ziel ist die Teilnahme an der Vendée Globe 2024, der härtesten Segelregatta der Welt.
Während der kommenden drei Jahre wird das Team von Oliver Heer Ocean Racing eng mit ClimatePartner zusammenarbeiten, um sowohl die Vorbereitungen und Qualifikationsrennen für die Vendée Globe 2024 als auch die Teilnahme selbst klimaneutral zu gestalten. Skipper des Segelteams ist der 34-jährige Schweizer Oliver Heer, der für sein Alter bereits viel Erfahrung im Offshore-Segeln mitbringt. Die Vendée Globe ist eine 44.000 Kilometer lange Segelregatta, die rund um den Globus geht und alle vier Jahre stattfindet. Gemäß dem Reglement der Bootsklasse IMOCA muss das Rennen ohne Zwischenstopp an Land absolviert und die komplette Regatta einhändig gesegelt werden. Die Vendée Globe gilt daher als die härteste Segelregatta der Welt.
Foto: © PKC Media
Die Partnerschaft ist langfristig gedacht, besteht seit dem Frühjahr 2022 und soll mindestens bis zum Ende des Wettbewerbs Anfang 2025 andauern. Beide Partner teilen die gleichen Werte. Für die Crew ist der windgetriebene Segelsport untrennbar mit Klimaschutz und nachhaltigem Handeln verbunden. ClimatePartner ebnet mit seiner cloudbasierten Software und individuellen Beratung den Weg zur Klimaneutralität. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen die jährliche Berechnung des Corporate Carbon Footprint, die Reduktion von CO2-Emissionen sowie der Ausgleich von restlichen Emissionen durch die Unterstützung eines international zertifizierten Klimaschutzprojektes.
"Wir freuen uns sehr, Teil dieses fantastischen Abenteuers zu sein! Oliver Heer und sein Team sind ein einzigartiges Unternehmen und die erste Segelcrew, mit der wir zusammenarbeiten. Sie unternehmen enorme Anstrengungen, um ihren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Wir sind stolz darauf, dieses Team dabei zu unterstützen, 2024 erfolgreich eine klimaneutrale Vendée Globe zu segeln."
Tristan A. Foerster, CEO und Co-Founder ClimatePartner
In die Berechnung fließen direkte Emissionen ein, z. B. aus eigenen Anlagen und Fahrzeugen und indirekte, z. B. aus zugekaufter Energie, Geschäftsreisen, der Anfahrt der Mitarbeitenden oder zugekauften Gütern und Dienstleistungen. Mit Hilfe der Berechnung wird sichtbar, in welchen Bereichen Emissionen entstehen und Hotspots werden identifiziert. Dies ist die Basis für die Reduktionsstrategie der Crew und konkrete Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks. Da Oliver und sein Team für ihren Sport selbst auf Windkraft angewiesen sind, haben sie sich für die Unterstützung des Windenergieprojekts in De Aar, Südafrika entschieden und gleichen restliche Emissionen über dieses aus. Mithilfe von 96 Windturbinen werden dort seit 2017 im Durchschnitt 439,600 MWh Strom pro Jahr generiert und anstelle fossiler Energien in das südafrikanische Netz eingespeist.
Foto: © PKC Media
Das Boot selbst wird außerdem als schwimmendes Forschungs- und Entwicklungslabor genutzt. Das bedeutet, an Bord der IMOCA werden nachhaltige Technologien entwickelt, getestet und gefördert. Bereits heute sammelt das Team mithilfe des Swiss Polar Institutes wissenschaftliche Daten an entlegenen, wenig erforschten Orten der Weltmeere. Diese werden stetig analysiert und sollen später Open-Source zur Verfügung gestellt werden. Die Messungen umfassen in der Regel Parameter wie die Temperatur, den Salzgehalt oder die CO2-Konzentration im Meerwasser und der Atmosphäre. Die Auswertung der Daten soll zu einem besseren Verständnis des Klimawandels beitragen.
„Unser Planet gehört nicht uns, sondern wir gehören unserem Planeten. Wir erkennen unsere Verantwortung im Umgang mit dem Klimawandel an.“
Oliver Heer, Skipper Oliver Heer Ocean Racing
Doch auch vor dem Start der Vendée Globe bleibt es spannend, denn bis dahin finden noch einige kürzere Qualifikationsrennen statt. Im November 2022 hat Oliver an dem 3.542 Seemeilen langen Rennen Route du Rhum teilgenommen, das ebenfalls nur alle vier Jahre stattfindet. Das Rennen führte den Skipper von Saint-Malo in der Bretagne, Frankreich, über den Atlantik bis zur Ziellinie in Pointe-à Pitre, Guadeloupe in der Karibik. Während der Reise hat Oliver an Bord seiner IMOCA bereits erste Umweltdaten gesammelt.