Klimaschutzkennzeichnungen auf Produkten: Das erwarten Verbraucher:innen

27. September 2024

Es gibt gute Gründe für Unternehmen, sich im Klimaschutz zu engagieren. Neben der Reduktion ihres Fußabdrucks steigern sie ihre Wettbewerbsfähigkeit, stärken ihr Markenimage und erfüllen gleichzeitig die Erwartungen von Mitarbeitenden, Investoren und Konsument:innen.

Doch wie können Unternehmen ihr Klimaschutzengagement transparent und glaubwürdig kommunizieren? Wie nehmen Verbraucher:innen Informationen zu Klimaschutzmaßnahmen auf Produkten wahr?

In Zusammenarbeit mit dem Markforschungsinstitut Appinio haben wir 2.250 Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dazu befragt. 

Klimaschutz als entscheidender Faktor bei Kaufentscheidungen

Wenn sich Unternehmen aus Angst vor Greenwashing-Vorwürfen in ihrer Klimaschutzkommunikation zurückhalten, erschweren sie es nicht nur Konsument:innen, informierte Kaufentscheidungen zu treffen, sie verpassen auch klare Marktchancen.

Denn die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen: Beim Einkaufen spielt die Darstellung von Klimaschutzmaßnahmen eine wichtige Rolle. So gaben knapp 60 Prozent der Befragten an, insbesondere beim Kauf von Lebensmitteln und Getränken auf den Klimaschutz zu achten. Beim Strom- und Wärmeverbrauch spielt Klimaschutz für etwa 52 Prozent der Befragten eine Rolle. Nur 12 Prozent gaben an, in keinem der Bereiche Klimaschutz zu berücksichtigen.

Zusätzlich gaben rund 64 Prozent der Befragten an, ein Produkt zu bevorzugen, wenn auf der Verpackung Informationen zum Klimaschutzengagement des Herstellers zu finden sind.

Klare Kennzeichnung auf der Produktverpackung erwünscht

75 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass Unternehmen ihr Klimaschutzengagement nach außen kommunizieren sollten.

Die Mehrheit der Befragten befürwortet außerdem eine klare Kennzeichnung der Klimaschutzmaßnahmen auf den Verpackungen der Produkte. 43 Prozent der Teilnehmenden halten Zertifizierungen oder Labels für hilfreich, um das Engagement des Herstellers zu verdeutlichen.
Vor allem den CO2-Fußabdruck sehen die Teilnehmenden der Befragung als gute Orientierungshilfe: Die Mehrheit wünscht sich Angaben zum CO2-Fußabdruck des Produkts (36 Prozent) und des Herstellers (29 Prozent) auf der Verpackung. Auch die Klimaschutz- und Reduktionsmaßnahmen des Unternehmens interessieren die Endverbraucher:innen.

Die Labels von ClimatePartner

Mit den Labels von ClimatePartner, ClimatePartner-zertifiziertes Produkt und Produkt mit finanziellem Klimabeitrag, assoziierten die Befragten Schlagworte wie Klimafreundlichkeit (40,7 Prozent), Engagement für den Klimaschutz (37 Prozent) und Nachhaltigkeit (38,2 Prozent). Für 40,9 Prozent der Teilnehmenden boten sie zudem einen Anreiz, das Produkt zu kaufen. 

Wettbewerbsvorteil durch transparente Klimaschutzkommunikation

Verbraucher:innen achten beim Einkaufen auf nachhaltige Produkte und wünschen sich klare und gut sichtbare Hinweise auf das Klimaschutzengagement von Unternehmen, zum Beispiel durch Zertifizierungen, Labels oder Angaben zum CO2-Fußabdruck.

Der Bundesverband VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. kommt mit einer kürzlich durchgeführten Umfrage zu ähnlichen Erkenntnissen. Diese ergab, dass Verbraucher:innen Klimalabel als hilfreich bewerten. Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V., sagt in einem Gespräch mit ClimaterPartner: „Das Thema Klima als Teil einer umfänglicheren Nachhaltigkeitsstrategie sorgt auch weiterhin für den Unterschied zum Mitbewerb. Dazu tragen u. a. grundsätzliche, anspruchsvolle Unternehmensziele, die Gestaltung der Lieferkette, das Warenangebot und eine glaubwürdige Kommunikation bei.“

Diese Ergebnisse bieten nützliche Ansätze für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiter ausbauen und die Bedürfnisse klimabewusster Verbraucher:innen erfüllen möchten. Wenn Unternehmen ihr Engagement nachvollziehbar und transparent kommunizieren, bleiben sie wettbewerbsfähig und erfüllen die Erwartungen ihrer Kund:innen.

Wie Unternehmen ihr Klimaschutzengagement glaubwürdig und transparent kommunizieren und welche rechtlichen Vorgaben der EU dabei zu beachten sind, erfahren Sie in unserem kostenlosen Deep Dive „Klimaschutz kommunizieren“.