Was bedeutet Net Zero?
13. Februar 2024
Definition von Net Zero
Net Zero („Netto-Null“) bedeutet, dass ein Unternehmen genauso viele Treibhausgase bindet, wie es freisetzt. Die Summe der Emissionen liegt somit bei null.
Im Kontext von Klimaschutz für Unternehmen hat die Science Based Targets Initiative (SBTi) den Begriff erstmals definiert. Indem wir Netto-Null-Emissionen (englisch: net zero emissions) erreichen, bringen wir den globalen Kohlenstoffkreislauf wieder ins Gleichgewicht.
Warum ist Net Zero so wichtig?
Ohne rasche und drastische Senkung der Emissionen lässt sich das zentrale Ziel des Pariser Abkommens – die Erderwärmung auf maximal 1,5 °C zu begrenzen – nicht mehr erreichen. Klimaforscher:innen warnen davor, dass schon Anfang der 2030er-Jahre Kipppunkte wie das Abschmelzen der Polarkappen oder das Absterben des Amazonas erreicht werden. Entscheidend ist deshalb nicht allein, wie stark Emissionen reduziert werden – sondern wie schnell. Net Zero setzt hier den Maßstab.
Was unterscheidet Net Zero von Klimaneutralität?
Die Begriffe „Net Zero“ und „Klimaneutralität“ („carbon neutral“ oder „climate neutral“) werden oft verwechselt – doch es gibt wichtige Unterschiede:
Klimaneutralität bedeutet, dass ein Unternehmen seinen CO₂-Fußabdruck berechnet, reduziert und die verbleibenden Emissionen durch Klimaschutzprojekte ausgleicht.
Net Zero geht darüber hinaus: Hier müssen die Emissionen zuerst drastisch reduziert werden – um mindestens 90 Prozent. Nur die wenigen verbleibenden Restemissionen dürfen dann noch durch Technologien oder natürliche Maßnahmen wie Aufforstung kompensiert werden.
Wie Unternehmen Net Zero erreichen
Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung von Net Zero. Mit dem Corporate Net-Zero-Standard der SBTi verpflichten sich Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen aus Scope 1, 2 und 3 bis spätestens 2050 um mindestens 90 Prozent zu reduzieren.
Die verbleibenden Emissionen müssen durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten wie Direct Air Capture (DAC) oder natürliche Maßnahmen wie Aufforstung neutralisiert werden.
Klimaschutzprojekte: CO₂ vermeiden oder entfernen?
Auf dem Weg zu Net Zero sind Klimaschutzprojekte unverzichtbar. Sie helfen dabei, Emissionen zu vermeiden oder aus der Atmosphäre zu entfernen.
CO₂-Vermeidung heißt: Treibhausgase gar nicht erst entstehen lassen. Beispiele dafür sind der Ausbau erneuerbarer Energien oder Waldschutz.
CO₂-Entfernung oder –Bindung (carbon removal) hingegen bedeutet: Bereits freigesetztes CO₂ wird der Atmosphäre wieder entzogen. Neben natürlichen Methoden wie Aufforstung werden technische Lösungen immer wichtiger. Besonders vielversprechend ist „Direct Air Capture and Storage“ (DACS): Dabei wird CO₂ direkt aus der Luft gefiltert und dauerhaft gespeichert.
Das gelingt mit dem Net-Zero-Standard der Science Based Targets Initiative (SBTi). Dabei setzen sich Unternehmen ein kurzfristiges Reduktionsziel und verpflichten sich, Scope-1-, -2- und -3-Emissionen um mehr als 90 Prozent bis 2050 zu reduzieren. Die restlichen Emissionen werden mit Maßnahmen neutralisiert, die der Atmosphäre CO2 entziehen. Das gelingt zum Beispiel mit Technologien wie Direct Air Capture (DAC). Zusätzlich empfiehlt der SBTi-Net-Zero-Standard die Finanzierung von Klimaschutzprojekten, um Emissionen zu vermeiden und so das eigene Engagement im Klimaschutz zu unterstreichen.
Net Zero – eine Chance für Unternehmen
Das 1,5-Grad-Ziel wurde in einzelnen Monaten bereits überschritten. Trotzdem bleibt Net Zero ein entscheidender Hebel, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch abzuwenden. Unternehmen können dazu wesentlich beitragen, indem sie ihre Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette deutlich reduzieren und in Höhe der restlichen Emissionen Klimaschutzprojekte finanzieren. Net Zero reduziert klimabedingte Risiken. Gleichzeitig entstehen durch nachhaltige Produkte oder effiziente Technologien auch neue Chancen für Wachstum und Fortschritt.
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