Green Hushing: Das große Schweigen über die eigene Klimaschutzstrategie

Sie klingen zum Verwechseln ähnlich und beschreiben dennoch völlig gegenläufige Trends: Greenwashing und Green Hushing. Während bei Ersterem Bemühungen um Nachhaltigkeit absichtlich übertrieben und klimaschädliches Verhalten versteckt werden, verheimlichen Firmen beim Green Hushing ihre Maßnahmen und Erfolge in Sachen Klimaschutz. Grund dafür ist die anhaltende Angst vor Greenwashing-Vorwürfen und negativer Berichterstattung. Und diese Angst ist offensichtlich groß genug, um viele Unternehmen zum Schweigen zu bringen. Laut einer Studie des Unternehmens South Pole aus dem Jahr 2022 haben sich mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen in Deutschland CO₂-Reduktionsziele gesetzt, planen jedoch, diese nicht zu veröffentlichen. Das Gleiche galt für 20 Prozent aller Unternehmen weltweit. 

Vier Gründe, warum Green Hushing als negativer Trend anzusehen ist: 

• Wenn große Unternehmen über ihre Maßnahmen zum Klimaschutz berichten, motiviert das oft auch andere Unternehmen, sich dafür einzusetzen. Im besten Fall kann das Erreichte als Benchmark dienen und andere dazu anspornen, sich ebenfalls zu engagieren. Schweigen Unternehmen über ihre freiwilligen Bemühungen, bleibt dieser Effekt jedoch aus.
• Transparenz ist in der Kommunikation über die eigene Klimaschutzstrategie enorm wichtig – Schweigen trägt jedoch keineswegs zur Transparenz bei. Um den Greenwashing-Vorwürfen zu entgehen, können Unternehmen mit ganzheitlichen Klimaschutzstrategien, konkreten Zahlen oder CO₂-Messungen an die Öffentlichkeit treten.
• Ein freiwilliger Einsatz für den Klimaschutz ist längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr, sondern Grundbaustein einer zeitgemäßen Klimaschutzstrategie. Wer nicht darüber kommuniziert, läuft ebenso Gefahr, in Kritik zu geraten.
• Eine transparente Kommunikation über Klimaschutzmaßnahmen des Unternehmens bietet Verbraucher:innen eine hilfreiche Orientierung in ihren Kaufentscheidungen. Schweigen die Unternehmen, geht ihnen diese verloren. 

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