Klimaschutzprojekte

Was sind zertifizierte Klimaschutzprojekte?

Klimaschutzprojekte reduzieren, vermeiden oder entfernen nachweislich Treibhausgasemissionen aus der Atmosphäre. Dies erfolgt beispielsweise durch die Erzeugung erneuerbarer Energie, den Schutz oder die Aufforstung von Wäldern oder durch die Nutzung neuer Technologien, wie Direct Air Capture.

Um als Klimaschutzprojekt anerkannt zu werden, müssen die Projekte bei internationalen Standards registriert werden und klare Kriterien und Anforderungen erfüllen. Je nach Projekttechnologie muss außerdem eine bestimmte Methodik eingehalten werden, die vom jeweiligen Standard, beispielsweise dem Gold Standard (GS) oder dem Verified Carbon Standard (VCS) vorgegeben und verwaltet wird.

Welche Anforderungen müssen zertifizierte Klimaschutzprojekte erfüllen? 

Klimaschutzprojekte müssen, neben der Einhaltung der jeweiligen Methodik, vier Hauptkriterien erfüllen:

  • Ökologische und finanzielle Zusätzlichkeit: Das Kriterium der Zusätzlichkeit legt fest, dass ein Klimaschutzprojekt zu geringeren CO2-Emissionen führen muss, als es ohne das Projekt der Fall wäre. Außerdem müssen Projektentwickler belegen, dass das Projekt auf die weitere Finanzierung aus dem Verkauf der verifizierten Emissionsreduktionen (VERs) angewiesen ist und andernfalls nicht realisiert werden könnte.
  • Ausschluss von Doppelzählungen: Es muss sichergestellt werden, dass ein VER nur einmal ausgegeben wird.
  • Dauerhaftigkeit: Mit dem Kriterium der Dauerhaftigkeit wird sichergestellt, dass CO2-Reduktionen nicht kurzfristig, sondern über einen längeren Zeitraum erfolgen. Dies geschieht, um einen langfristigen positiven Nutzen für das Klima sicherzustellen und eine tatsächliche ausgleichende Funktionsweise zu garantieren.
  • Regelmäßige unabhängige Überprüfungen: Klimaschutzprojekte müssen von anerkannten Auditoren (Validation and Verification Bodies, VVBs) validiert und regelmäßig im Hinblick auf alle oben genannten Kriterien geprüft werden. VVBs kontrollieren die Einhaltung der jeweiligen Methodologie und verifizieren im Nachhinein die tatsächlich eingesparte CO2-Menge. 

​​​​Warum sind zertifizierte Klimaschutzprojekte sinnvoll?

Klimaschutzprojekte tragen nicht nur zur Reduktion oder Vermeidung von Treibhausgasemissionen bei, sondern fördern auch eine nachhaltige Entwicklung weltweit. Sie tragen auf unterschiedliche Art und Weise zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs), der Vereinten Nationen bei.

Da Klimaschutzprojekte nachweislich CO2-Emissionen reduzieren, tragen sie grundsätzlich zum SDG 13 Climate Action bei. Die Menge der ausgegebenen verifizierten Emissionsreduktionen (VERs) hängt von der Technologie, der Dauer und dem Umfang – kurz dem Design – des Projekts ab. Wichtig ist, dass die Menge der ausgegebenen VERs transparent und verifiziert ist.

Je nach Projektdesign können zusätzlich zu SDG 13 weitere Nachhaltigkeitsziele unterstützt werden. Das Windkraftprojekt in De Aar, Südafrika trägt beispielsweise erfolgreich zur Verbesserung der Gesundheit (SDG 3) und zur Bildung (SDG 4) bei. Standards wie der Gold Standard oder der Verified Carbon Standard verlangen, dass Klimaschutzprojekte einen Beitrag zu mindestens drei der 17 SDGs leisten. 

Klimaschutzprojekte sind also sinnvoll, weil sie nachweislich CO2-Emissionen reduzieren und einen Mehrwert für die nachhaltige Entwicklung im Projektland leisten. 
 


Guide: Klimaschutzprojekte finanzieren

In diesem kostenlosen Guide erfahren Sie, warum wir Klimaschutzprojekte brauchen, warum es sich lohnt, sie zu finanzieren, wie Klimaschutzprojekte wirken und wie wir sie durch den gesamten Prozess begleiten – von der Projektauswahl bis hin zur Kommunikation.

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Wie werden Klimaschutzprojekte finanziert?

Die Entwicklung eines Klimaschutzprojekts ist häufig mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden. Der geplante Verkauf von verifizierten Emissionsreduktionen (VERs) auf dem freiwilligen CO2-Markt reduziert dieses Risiko für Investoren und erleichtert die Projektrealisierung in den ersten Jahren.

Die laufenden Projektaktivitäten werden grundsätzlich aus dem Verkauf der VERs finanziert. Projektentwickler müssen nachweisen, dass sie auf diese Finanzierung angewiesen sind, um das Projekt zu realisieren (finanzielle Zusätzlichkeit). VERs dienen also dazu, sowohl anfängliche als auch laufende Projektkosten zu decken.

Klimaschutzprojekte werden dementsprechend nicht durch Spenden finanziert.

Gibt es Klimaschutzprojekte weltweit?

Klimaschutzprojekte gibt es weltweit. ClimatePartner bietet beispielsweise Klimaschutzprojekte auf sechs verschiedenen Kontinenten an. Der Großteil der Klimaschutzprojekte befindet sich jedoch in Entwicklungsländern und das ist auch sinnvoll. Die Länder des Globalen Südens sind heute bereits stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Häufig fehlen jedoch finanzielle Mittel, Know-how und Infrastruktur, um notwendige Investitionen für den Klimaschutz zu leisten. 

Industriestaaten hingegen gehören zu den größten Treibhausgasemittenten und haben somit eine besonders große – und historisch gewachsene – Verantwortung, den Klimawandel einzudämmen. Klimaschutzprojekte helfen, das große Potential für Klimaschutzinvestitionen in Entwicklungsländern auszuschöpfen und die Finanzierungslücke zu schließen.

Beispiele für Klimaschutzprojekte: international und regional

Klimaschutzprojekte sind sehr vielfältig. Die Technologien reichen von Aufforstungs- über Trinkwasser-Projekte bis hin zu Microenergy-Credits für energieeffiziente Produkte. Für einen besseren Überblick können die Projekttechnologien in vier Kategorien eingeteilt werden:

Eine Auswahl zertifizierter Klimaschutzprojekte finden Sie auf unserer ClimateMap

Die meisten zertifizierten Klimaschutzprojekte befinden sich im Globalen Süden, um moderne Technologien zu fördern, nachhaltige Entwicklung voranzubringen oder wertvolle Wälder zu schützen. Über den internationalen Klimaschutz hinaus bietet ClimatePartner sogenannte Kombiprojekte an. Dabei finanzieren Unternehmen zum einen ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt. Zum anderen wird für jede Tonne CO2, die durch den Beitrag zu diesem Klimaschutzprojekt eingespart wird, beispielsweise zusätzlich ein regionales Naturschutzprojekt unterstützt. Kombiprojekte tragen so zusätzlich zur Verbesserung unserer heimischen Ökosysteme bei.

Welche aktuellen Trends zum CO2-Ausgleich gibt es? 

Die CO2-Kompensation und die Berechnungsgrundlagen der verifizierten Emissionsreduktionen führen vermehrt zu Kritik. Darüber hinaus befindet sich der freiwillige Emissionsmarkt derzeit im Umbruch. Oberste Priorität für Unternehmen muss es jedoch sein, alles zu tun, um Emissionen zu reduzieren und Umweltbelastungen von vornherein zu vermeiden. Es ist für Unternehmen allerdings nahezu unmöglich, ihre Emissionen auf null zu reduzieren. Die Finanzierung von Klimaschutzprojekten ist daher ein zentraler Bestandteil einer ganzheitlichen Klimaschutzstrategie von Unternehmen. In diesem Zusammenhang gewinnen die sogenannten Contribution Claims an Relevanz. Bei Contribution Claims geht es um mehr als den Ausgleich von Emissionen. Über den eigenen CO2-Fußabdruck hinaus tragen Unternehmen zur globalen Minderung von Emissionen bei. Dabei werden beispielsweise Klimaschutzprojekte im Entwicklungsstadium unterstützt oder neue und innovative Technologien gefördert. Mit diesem Ansatz stehen nicht die Emissionen beziehungsweise der Emissionsausgleich, sondern der soziale Mehrwert des Engagements im Vordergrund.  

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