
Was bedeutet CO2-Abscheidung?
Was bedeutet CO2-Abscheidung?
CO2-Abscheidung (auch Carbon Dioxide Removal, CDR) umfasst Maßnahmen, um Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre zu entfernen und dauerhaft zu speichern – unter anderem in Gestein, Boden, Ozeanen oder Produkten.
Die verschiedenen Methoden unterscheiden sich in ihrem Entwicklungsstand, ihrer Technik, der Dauer der CO2-Speicherung, dem Potenzial zur Emissionsminderung, den Kosten, den möglichen Zusatznutzen, den Risiken und den Anforderungen an die Regulierung.
Laut dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) erfordert die Erreichung von Netto-Null-Emissionen sowohl erhebliche Reduktionen der Treibhausgasemissionen als auch den Einsatz von CDR-Methoden, um unvermeidbare Emissionen auszugleichen.
Methoden zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre
Es gibt viele Möglichkeiten, um CO2 zu binden und aus der Atmosphäre entfernen. Grundsätzlich lassen sie sich in zwei Gruppen einteilen: technische und naturbasierte Lösungen. Nicht alle Methoden sind hier aufgeführt.
Naturbasierte Lösungen
Naturbasierte Lösungen schützen, erhalten oder stellen Ökosysteme wieder her – und tragen zugleich dazu bei, gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme zu bewältigen. Sie sind wichtig, weil sie den Blick über den reinen Naturschutz hinaus erweitern: hin zu Themen, die auch für Gesellschaft und Lebensqualität Bedeutung haben – etwa sauberes Wasser oder der Erhalt der Artenvielfalt.
- Aufforstung und Wiederaufforstung: Neue Wälder entstehen auf zuvor unbewaldeten Flächen (Aufforstung) oder auf ehemals bewaldeten Gebieten (Wiederaufforstung).
- Pflanzenkohle: Wird Biomasse (z.B. Wald-, oder Lebensmittelabfälle) ohne Sauerstoff verbrannt, entsteht Pflanzenkohle. Dabei wird der dort enthaltene Kohlenstoff in stabile Kohlenstoffverbindungen umgewandelt. Bringen Landwirte Pflanzenkohle auf Felder aus, gelangt der Kohlenstoff nicht mehr zurück in die Atmosphäre und bleibt so dauerhaft gespeichert.
- Blue Carbon: Küstengemeinden renaturieren Mangroven, Seegras- und Salzwiesen. Diese Küstenökosysteme speichern CO2, verbessern die Wasserqualität, fördern Fischbestände und verringern die Schäden von Stürmen.
- Agroforstwirtschaft: Landwirtschaftliche Flächen werden nicht nur für Viehzucht und Ackerbau genutzt, sondern durch das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern ökologisch aufgewertet. Die Pflanzen speichern Kohlenstoff in ihrer Biomasse, steigern die Bodenfruchtbarkeit, schützen vor Erosion, verbessern die Wasserqualität und schaffen zusätzliche Einkommensquellen.
- Verbesserte Waldbewirtschaftung: In bewirtschafteten Wäldern lassen sich Kohlenstoff-Speicherkapazität und Holzertrag durch angepasste Maßnahmen erhöhen – ohne die Wirkung auf das Klima zu verschlechtern. Gleichzeitig hilft es, Schäden durch Brände, Schädlinge oder Sturm zu verringern.
CDR-Technologien
Carbon-Dioxide-Removal-Verfahren nutzen gezielt entwickelte Prozesse, um Kohlendioxid abzuscheiden und zu speichern. Dabei kommen chemische, industrielle oder mechanische Methoden zum Einsatz.
- BECCS (Bioenergy with Carbon Capture and Storage): Bei BECCS wird die Erzeugung von Bioenergie aus Biomasse mit Technologien zur Abscheidung und Speicherung von CO2 kombiniert. Ziel ist es, Emissionen zu senken, indem fossile Brennstoffe bei der Energiegewinnung ersetzt werden.
- DACCS (Direct Air Carbon Capture and Storage): Hier wird CO2 mittels eines chemischen Verfahrens abgeschieden und anschließend unterirdisch gespeichert oder in Produkten genutzt. Der Prozess umfasst das Ansaugen der Luft, das Abscheiden von Kohlendioxid und die Wiederverwendung des eingesetzten Materials. Wird DACCS mit klimafreundlicher Energie betrieben, kann es über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu negativen Emissionen führen.
- Ocean Alkalinity Enhancement (OAE, Ozean-Alkalisierung) und Ocean Fertilization (OF, Ozeandüngung): Beide Verfahren zielen darauf ab, die Fähigkeit der Ozeane zur Kohlenstoffspeicherung zu erhöhen. OAE erhöht gezielt die Alkalinität des Meerwassers, während OF den „biologischen Pumpmechanismus“ nutzt, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre in die Tiefsee zu verlagern.
Vorteile von CO2-Abscheidung
Laut IPCC kann CDR – zusammen mit einer konsequenten Reduktion der Emissionen – auf drei Ebenen zur Erreichung der Klimaziele beitragen:
- Kurzfristig senkt sie die Netto-Emissionen von Treibhausgasen.
- Mittelfristig gleicht sie unvermeidbare Emissionen aus und ermöglicht so das Erreichen von Net Zero.
- Langfristig macht sie negative Emissionen möglich
Um diese Ziele zu erreichen, braucht es eine ausgewogene Kombination verschiedener CDR-Verfahren – denn sie unterscheiden sich stark in Reifegrad, Kosten, Risiken, Zusatznutzen, Speicherdauer, und Art der CO2-Speicherung.
Technologische Verfahren stehen oft noch am Anfang. Sie brauchen Zeit und Investitionen, um in großem Maßstab wirksam zu werden. Naturbasierte Ansätze wie Aufforstung oder Wiederaufforstung lassen sich hingegen bereits heute umsetzen.
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