Projekt-Technologien der Klimaschutzprojekte

Wie funktioniert ein Klimaschutzprojekt mit ...?

Jedes Klimaschutzprojekt spart CO2 ein, die einzelnen Projekte beruhen jedoch auf unterschiedlichen Technologien.

Biogas

In Biogasanlagen vergärt Biomasse in luftdicht abgeschlossenen Faulbehältern zu Biogas. Biomasse kann aus organischen Abfällen, aus Hinterlassenschaften von Kühen oder anderen Tieren bestehen. In Ländern wie Indien oder Vietnam verwenden Familien das Gas aus Kleinbiogasanlagen zum Kochen und ersetzen damit Holz oder Holzkohle. 

Als zusätzliche Treibhausgasminderung kommt hinzu, dass die eingesetzte Biomasse nicht unter freiem Himmel verrottet und somit kein Methan (CH4) freisetzt. Wie zum Beispiel in unserem Biogasprojekt in Bagepalli, Indien.

Biomasse

Bei Biomasseprojekten wird Energie aus erneuerbarer Biomasse erzeugt: aus Abfällen wie Kokosnussschalen, Sägespänen, Holzabfällen, Resten aus der Zuckerrohrverarbeitung, Bambus oder auch Holz aus nachhaltigem Anbau. Dafür werden keine Wälder abgeholzt oder fossile Brennstoffe verbrannt – es spart somit CO2-Emissionen ein.

Meist kommt als zusätzliche Treibhausgasminderung hinzu, dass die eingesetzte Biomasse nicht unter freiem Himmel verrottet, also kein Methan (CH4) entsteht. Unser Biomasseprojekt in Kolumbien zeigt, wie das funktioniert.

Effiziente Kochöfen

In vielen ärmeren Regionen der Welt kochen Familien auf offenem Feuer, oft in geschlossenen Räumen. Dabei ist die Energieeffizienz gering, es gehen große Mengen an Energie ungenutzt verloren. Effiziente Kochöfen sind oft einfache Vorrichtungen aus Metall oder Ton, die aber die zugeführte Energie besser nutzen. Die Familien sparen damit Brennstoffe und CO2. Manchmal werden die Öfen auch in Kleinunternehmen eingesetzt – wie in unserem Kochöfen-Projekt in Ruanda

Sauberes Trinkwasser

Zwei Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu Trinkwasser. Viele Familien haben keine andere Möglichkeit, als Wasser mit einfachsten Mitteln auf offenem Feuer abzukochen. Dadurch entstehen CO2-Emissionen, und je nach Region werden immer größere Flächen entwaldet. Indem Wasser chemisch (zum Beispiel mit Chlor) oder mechanisch (mit Wasserfiltern) aufbereitet wird oder Grundwasser aus Brunnen zugänglich gemacht wird, lassen sich diese CO2-Emissionen einsparen. Wie sauberes Trinkwasser die Lebensqualität verbessert, lesen Sie in unserem Trinkwasserprojekt in Madagaskar.

Solarenergie

Da Energie aus Solarzellen ohne fossile Brennstoffe erzeugt wird, gilt sie als emissionsfrei. Der Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung ist essenziell, um die globale Erwärmung aufzuhalten und langfristig die Energieversorgung zu sichern.

Die Menge der eingesparten Emissionen in einem Solarenergieprojekt wird anhand der so genannten Baseline-Methode berechnet: Wie viel CO2 würde die gleiche Menge Energie mit dem üblichen Strommix der Region verursachen? Schauen Sie sich hierzu unser Solarenergie-Projekt in Namibia an.

Waldschutz

Wälder speichern CO2, tropische sogar besonders viel. Für anerkannte Klimaschutzprojekte gibt es drei Methoden, Wälder als CO2-Speicher zu schaffen oder zu erhalten:

  • Aufforstung und Wiederaufforstung
  • Nachhaltige Waldbewirtschaftung: Es wird nur so viel Holz geerntet, wie auch wieder nachwachsen kann 
  • ein finanzieller Anreiz zum Schutz der Wälder als CO2-Speicher (sog. REDD+)

Der Projektentwickler muss zudem sicherstellen, dass die Flächen nicht wieder abgeholzt werden.

Unser Waldschutzprojekt in Kenia zeigt, welchen immensen Einfluss ein solches Projekt hat.

Waldschutzprojekte, aus denen verifizierte Emissionsreduktionen hervorgehen, finden wie viele andere Klimaschutzprojekte vorrangig im globalen Süden statt. Für Waldprojekte in Europa, siehe Absatz "Regionale Projekte".

Wasserkraft

Da Energie aus Wasser ohne fossile Brennstoffe erzeugt wird, gilt sie als emissionsfrei. Der Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung ist essenziell, um die globale Erwärmung aufzuhalten und langfristig die Energieversorgung zu sichern.

Die Menge der eingesparten Emissionen in einem Wasserkraftprojekt wird anhand der so genannten Baseline-Methode berechnet: Wie viel CO2 würde die gleiche Menge Energie mit dem üblichen Strommix der Region verursachen? Wir haben zum Beispiel ein exklusives Wasserkraft-Projekt im Virunga Nationalpark in der DR Kongo.

Windenergie

Da Energie aus Wind ohne fossile Brennstoffe erzeugt wird, gilt sie als emissionsfrei. Der Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung ist essenziell, um die globale Erwärmung aufzuhalten und langfristig die Energieversorgung zu sichern.

Die Menge der eingesparten Emissionen in einem Windkraftprojekt wird anhand der so genannten Baseline-Methode berechnet: Wie viel CO2 würde die gleiche Menge Energie mit dem üblichen Strommix der Region verursachen? Unser Windenergie-Projekt auf Aruba zeigt, wie das funktioniert.

Energieeffizienz

In Energieeffizienzprojekten ist die Rechnung simpel: weniger Energieverbrauch, weniger CO2-Ausstoß. Häufig, aber nicht immer, geht es um Einsparung fossiler Energie. Energieeffizienz kann zum Beispiel im Produktionsprozess in Betrieben umgesetzt werden, etwa durch effiziente Brennöfen in Ziegeleien oder durch Wärmerückgewinnung aus Maschinen. Häufig stellen die Betreiber von Energieeffizienzprojekten gleichzeitig auf erneuerbare Energie um, zum Beispiel Biomasse, und verstärken so die Klimaschutzwirkung noch.
Übrigens sind auch unsere Kochöfenprojekte Energieeffizienzprojekte. Weil sie für uns aufgrund der sozialen Nebeneffekte so wichtig sind, führen wir sie als eigene Kategorie.

Plastikfreie Ozeane

Der Ozean speichert ein Viertel des CO2 aus der Atmosphäre und sogar 93,4 Prozent der Wärme aus dem Treibhauseffekt - er ist damit eine wesentliche Bremse des Klimawandels. Erwärmung, Überfischung, Schadstoffe und Müll gefährden diese ausgleichende Funktion. Das Projekt verhindert, dass Plastikmüll ins Meer gelangt und schützt so indirekt das Klima. Weil dabei keine verifizierten Emissionsreduktionen entstehen, unterstützt ClimatePartner das Projekt in Kombination mit einem zertifizierten Klimaschutzprojekt. Pro Tonne CO2, die durch den Beitrag über ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt eingespart wird, werden in küstennahen Regionen 10 kg Plastik gesammelt. 

Social Impact Projekte

Social Impact Projekte umfassen eine oder mehrere Technologien, die neben dem Klimaschutz einen direkten sozialen Mehrwert schaffen, wie beispielsweise effiziente Kochöfen, Trinkwasseraufbereitung oder solarbetriebene Lichtquellen:

Effiziente Kochöfen nutzen die zugeführte Energie besser und reduzieren den Rauch, der beim Kochen über offenem Feuer entsteht. Eine ähnliche Problematik besteht, wenn Haushalte keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, da das Wasser zuerst auf offenem Feuer abgekocht werden muss, bevor es bedenkenlos verwendet werden kann. Abhilfe schaffen hier die Bereitstellung von Hilfsmitteln zur Trinkwasseraufbereitung, beispielsweise Filter, oder der Zugang zu Grundwasser aus Brunnen. Darüber hinaus tragen Solarleuchten zur Beleuchtung der Räume bei und ersetzen teure Kerosinlampen, die eine häufige Ursache für Brandunfälle sind.

Unser Projekt mit Microenergy Credits zeigt, wie das funktioniert.

Regionale Projekte

Zusätzlich zu den internationalen Klimaschutzprojekten bieten wir auch regionales Engagement an. Dies kann Aktivitäten im Moorschutz, Waldumbau und Aufforstung, Biodiversitätsprojekte und vieles mehr umfassen. In Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern können diese Projekte aktuell keine verifizierten Emissionsreduktionen generieren. Deshalb bieten wir regionale Projekte als Kombiprojekt an: Bei den Kombiprojekten finanzieren Unternehmen zum einen ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt. Zum anderen wird zusätzlich für jede Tonne CO2, die durch den Beitrag zu diesem Klimaschutzprojekt eingespart wird, eine regionale Initiative in Deutschland oder Europa unterstützt.